Starkregen & Hochwasser

In den letzten Jahren haben wir in unserer Stadt immer wieder die Auswirkungen von Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser erlebt. Diese Phänomene sind nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns als Gemeinschaft von großer Bedeutung. Auf dieser Seite möchten wir Sie speziell über die Naturgefahren Starkregen und Hochwasser informieren.

Ein besonders einschneidendes Ereignis war das Flutereignis im Juli 2021. In nur wenigen Stunden fielen derart hohe Regenmengen, die zu dramatischen Überschwemmungen führten. Straßen waren unpassierbar, Keller liefen voll Wasser, viele Bürgerinnen und Bürger mussten ihre Häuser verlassen, sogar ein Todesfall war zu beklagen. Die Schäden waren verheerend und haben uns alle betroffen gemacht. Dieses Ereignis hat uns noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich mit den Themen Starkregen und Hochwasser auseinanderzusetzen.

  • Aktuelle Pegel und Wetterinformationen

    Sie können die aktuellen Pegelstände der Sülz an folgenden Stellen abrufen:

    Pegel Hommerich (Kürtener Sülz)

    Pegel Welzen (Sülz)

    Pegel Hoffnungsthal (Sülz)

    Zur Einordnung der Wasserstände gibt es "Informationswerte". Diese werden vom LANUV hier erläutert.

    Eine gemeinsame Darstellung und weitere Pegel der umliegenden Flüsse finden Sie auf der Seite des Aggerverbands.

    Die Niederschlagsmengen (Regen) werden in Lehmbach gemessen.

    Bitte beachten Sie, dass es sich bei all diesen Werten um Rohdaten handelt. Durch technische Störungen an den Pegeln können unter Umständen falsche Werte dargestellt sein.

    Vor Wetterereignissen warnt der Deutsche Wetterdienst - auch per App direkt aufs Smartphone!


  • Verhalten bei Starkregen- und Hochwassergefahr


    Hochwasser bedeutet, dass sich Wasser an Orten befindet, wo es eigentlich nicht sein soll. Dabei können sich Fließrichtung, Fließgeschwindigkeit und insbesondere die Wassermenge gravierend verändern.

    Das kann dazu führen, dass Flüsse und selbst kleine Bäche über die Ufer treten und große umliegende Flächen überspülen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass auch kleine Gewässer, vor allem dort, wo sie in größere Flüsse münden, erhebliche Überflutungen erzeugen können.

    Betroffene Gewässer führen nicht nur deutlich mehr Wasser, sie fließen auch schneller. Auch geübte Schwimmer haben keine Chance, dagegen anzukommen. Das Wasser reißt alles mit sich, Menschen, Fahrzeuge, sogar Häuser.

    Eine besondere Gefahr stellen hierbei all jene Orte (z. B. Kanalisierungen, Brücken, Engstellen) dar, an denen sich das Wasser stauen könnte. Auch das öffentliche Kanalnetz ist bei Starkregen schnell überlastet. Kanaldeckel können weggerissen werden und Wasser aus Gullys austreten.

    Fließt das Wasser durch Bereiche, in denen Abfall oder (Haushalts-)Chemikalien gelagert werden, reißt es Autos mit oder werden Öltanks beschädigt, so ist davon auszugehen, dass das Wasser kontaminiert (vergiftet) ist. Das gilt auch für den Schlamm, der nach dem Hochwasser zurückbleibt.

    Gelangen stromführende Geräte, wozu auch Bauteile von Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher zählen, in Kontakt mit Wasser, so herrscht Lebensgefahr durch Stromschlag.

    Durch Hochwasser kann Infrastruktur (Straßen, Gas-/Wasserversorgung, Strom, Internet) beschädigt oder zerstört werden. Einzelne Häuser oder Personen können über Tage von ihrer Umgebung abgeschnitten sein.

    Je stärker ein Wasserlauf (auch solche, die im Sommer trocken liegen) eingeengt, begradigt oder kanalisiert wird, desto mehr steigt das Risiko, dass dieser bei Starkregen und Hochwasser große umliegende Flächen überflutet.

    • Schalten Sie das Radio ein und bleiben Sie über die Wetter-Lage informiert.
    • Informieren Sie Angehörige und Nachbarn, achten Sie darauf, dass auch Ältere und hilfsbedürftige Personen vor der Gefahr gewarnt werden.
    • Bringen Sie Wertgegenstände und wichtige Dokumente in höhere Stockwerke.
    • Dichten Sie Fenster, Türen und Abflussöffnungen soweit möglich ab.
    • Bringen Sie Ihre Haustiere in Sicherheit.
    • Parken Sie Ihr Auto außerhalb eines möglichen Überflutungsbereiches.
    • Verlassen Sie sofort Keller, Tiefgaragen und Souterrainwohnungen. Lebensgefahr!
    • Bleiben Sie solange wie möglich informiert (Batterie-Radio, Internet).
    • Nehmen Sie alle nicht benötigten elektrischen Geräte vom Netz und schalten Sie lageabhängig alle Sicherungen ab.
    • Betreten Sie Keller oder Tiefgaragen nicht. Es herrscht extreme Lebensgefahr!
    • Wenige Zentimeter Wasser genügen, dass Türen nicht mehr geöffnet werden können.

    Menschenleben haben immer Vorrang vor Sachgegenständen

    • Begeben Sie sich mit Ihren Angehörigen in höher gelegene Stockwerke. Prüfen Sie, dass niemand fehlt und bleiben Sie dort.
    • Vermeiden Sie Wasserkontakt.
    • Rufen Sie die Feuerwehr nur wenn Personen in Lebensgefahr sind, oder Schadstoffe wie Heizöl, Gas und andere wassergefährdende Stoffe austreten können.
    • Organisieren Sie in dringenden Fällen Nachbarschaftshilfe.
    • Besondere Vorsicht ist auf Straßen und Wegen geboten: unsichtbare Hindernisse und fehlende Gullydeckel stellen eine große Gefahr dar. Fahren Sie nicht mit dem Auto durch überflutete Bereiche.
    • Achten Sie auf Informationen der Behörden und Feuerwehr (z. B. Lautsprecherdurchsagen) und befolgen Sie diese umgehen.
    • Im Falle einer Evakuierung: bleiben Sie ruhig, befolgen Sie die Anweisungen der Einsatzkräfte und achten Sie besonders auf hilfsbedürftige Personen und Kinder.

    Weitere Hinweise finden Sie auf der Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

    Wenn Sie von einem Hochwasser betroffen sind

    • Stellen Sie sicher, dass es Ihren Angehörigen und Nachbarn gut geht.
    • Achten Sie darauf, dass betroffene Gebäude stromlos geschaltet sind.
    • Warten Sie mit dem Abpumpen, bis Sie sicher sind, dass der Grundwasserpegel gesunken ist, sonst können irreversible Schäden am Haus auftreten.
    • Machen Sie eine Bestandsaufnahme der Schäden und dokumentieren Sie (Fotos) diese für Ihre Versicherung.

    Ausführliche Informationen finden Sie hier.

Begriffliches

Hochwasser bezieht sich auf einen Anstieg des Wasserstandes in Flüssen, Bächen oder anderen Gewässern, der über die normalen Grenzen hinausgeht. Hochwasser sind natürliche Ereignisse. Sie können beispielsweise durch starke Regenfälle oder Schneeschmelze verursacht werden. Hochwasser treten regelmäßig auf und sind charakteristisch für das Abflussverhalten von Flüssen. Mit der Gestaltung unserer Umwelt beeinflussen wir allerdings die Entstehung, Verlauf und die Auswirkungen von Hochwasserereignissen maßgeblich (Umwelt Bundesamt). Hochwasser kann erhebliche Schäden an Infrastruktur, Wohngebäuden und der Natur verursachen.

Die Stadt Rösrath hat schon viele Hochwasser miterleben müssen. Durch den Klimawandel verändert sich in Deutschland in Zukunft die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Hochwasser (Umwelt Bundesamt). Darauf müssen wir uns in Rösrath einstellen.

Erste Informationen über Hochwassergefahren, speziell über die Stadt Rösrath können Sie im folgenden Faltblatt entnehmen.

Faltblatt Hochwassergefahren


Starkregen bezeichnet intensive Niederschläge, die innerhalb kurzer Zeit sehr große Mengen Wasser abregnen. Diese Regenfälle können zu plötzlichen Überschwemmungen führen, da die Böden oft nicht in der Lage sind, das Wasser schnell genug aufzunehmen. In Rösrath haben wir in den letzten Jahren immer wieder solche Wetterereignisse erlebt, die zu kurzfristigen Überflutungen von Straßen und Grundstücken führten. Starkregen kann auch die Abwasserkanäle überlasten, was zu weiteren Problemen führt.

In Deutschland tritt Starkregen vermehrt in den Sommermonaten von Mai bis September auf. Starkregen kann überall auftreten. Die sehr großen Niederschlagsmengen können Wasserstände in kleinen Flüssen und Bächen schnell ansteigen lassen und so zu Überschwemmungen führen. Sturzfluten, eine spezielle Art von Starkregen, entstehen auch ohne Gewässer. Die oberflächig abfließenden Regenmassen sammeln sich und können Überschwemmungen und Schäden verursachen. Diese Art von Überschwemmung wird durch wassergesättigte Böden, fehlende Rückhalteflächen, Versiegelung und Rückstau in der Kanalisation verstärkt. Durch einen hohen Bebauungs- und Versieglungsgrad ist das Schadenspotential von Sturzfluten insbesondere in urbanen Gebieten hoch (DKKV 2022).

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Starkregen in 3 Stufen:


Regenmenge

in 1 Stunde

in 6 Stunden

Warnung vor markantem Wetter

>15 bis 25l/m²

>20 bis 35l/m²

Unwetterwarnung

>25 bis 40l/m²

>35 bis 60l/m

Warnung vor extremen Unwetter

>40l m²

>60l/m²

Tabelle: Unwetterwarnungen nach dem Deutschen Wetterdienst (DWD)

Weitere hilfreiche Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

Infofilm der Wuppertaler Stadtwerke zum Thema Rückstausicherung und Überflutungsschutz

Seite der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Starkregen

Maßnahmen

Wie groß ist das Risiko für Starkregen oder Überschwemmungen bei Ihnen Zuhause?

Mit dem Hochwasser-Check des Gesamtverband der Versicherer können Sie schnell ihr individuelles Starkregen- und Hochwasserrisiko ermitteln. Dafür müssen Sie lediglich ihre Wohnadresse eingeben – kostenlos und ohne Anmeldung.

Hier gelangen Sie direkt zum Hochwasser-Check.

  • Bin ich betroffen - wo finde ich Hilfe?

    Hochwasser-Gefahren- und Risikokarten für NRW finden Sie hier.

    Eine Darstellung der Flußsysteme und -Verläufe gibt es hier.

    HQ häufig = Hohe Wahrscheinlichkeit, statistisch alle 10 Jahre
    HQ 100 = Mittlere Wahrscheinlichkeit, statistisch alle 100 Jahre
    HQ extrem = geringe Wahrscheinlichkeit, statistisch ca. alle 250 Jahre

    Durch den menschengemachten Klimawandel erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für extreme Hochwasserereignisse.

    Für Starkregenereignisse und Hochwasser steht folgende Karte zur Verfügung.

    Hier finden Sie eine dynamische Darstellung des möglichen Verlaufes eines 100-jährigen Starkregenereignisses. Hierbei handelt es sich nicht um ein aktuelles Ereignis, es wird lediglich der Verlauf eines möglichen, sehr selten auftretenden Unwetters prognostiziert!

    Auch der Rheinisch-Bergische-Kreis hat weiteres Kartenmaterial und Hinweise zum Thema Hochwasser bereitgestellt.

    Starkregenkarte speziell für Rösrath - erstellt von den Stadtwerken!

    Die Starkregengefahrenkarte für Rösrath, die von den StadtWerken Rösrath erstellt wurde, bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine hilfreiche Orientierung. Sie zeigt auf, in welchen Bereichen des Rösrather Stadtgebietes Gefahren durch Sturzfluten und Starkregen bestehen. Immobilienbesitzer können damit ihre individuelle Gefahrenlage besser einschätzen und mögliche Schutzmaßnahmen planen und umsetzen.
    Wie gefährdet ein Objekt tatsächlich ist, hängt allerdings nicht nur von der Lage des Gebäudes, sondern auch vom Gebäude selbst ab. Gibt es beispielsweise tiefliegende Räume mit Anschluss an die Kanalisation?
    Die Starkregengefahrenkarte und einige Tipps und Informationen rund um den Schutz vor Hochwasser und Überflutungen finden Interessierte online auf den Seiten der StadtWerke.
    Die Starkregengefahrenkarten liegen aber auch analog in der Stadtverwaltung aus. Bitte vereinbaren Sie einen Termin, falls Sie diese analog prüfen wollen.

    Bund, Länder und Gemeinden sowie die in Nordrhein-Westfalen tätigen Wasserverbände unternehmen große Anstrengungen um Hochwassergefahren vorzubeugen. Im Hochwasserfall haften aber weder der Bund, die Länder oder Gemeinden noch die Wasserverbände für Schäden an privaten Gebäuden und Grundstücken, die durch Hochwasser hervorgerufen werden.

    Deswegen ist es zwingend notwendig sich vor dem Kauf oder der Anmietung von Grundstücken / Gebäuden über das örtliche Hochwasserrisiko zu informieren und möglicherweise Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Denn die potenziell Betroffenen müssen unbedingt Eigenvorsorge treffen und sich vor den Auswirkungen eines Hochwassers schützen.

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gibt Hinweise zu vorbeugenden Maßnahmen vor Hochwassergefahren. Sehr empfehlenswert ist dieses Video des BBK, welches an konkreten Beispielen zeigt, wie Sie Ihr Grundstück hochwassersicher bebauen oder Ausbauen können.

    Die Hochwasserschutzfibel vom Bundesministerium für Umwelt liefert ausführliche, wertvolle Hinweise zur privaten Vorsorge vor Elementarschäden speziell für Hausbesitzern und Mietern. Ziel ist größere Schäden zu verhindern und unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden.

    • Teil A der Fibel befasst sich mit den Grundlagen und allgemeinem Wissen über die Hochwassergefahr und die Hochwasservorsorge.
    • Teil B widmet sich der Bauvorsorge mit konkreten Beispielen zur geeigneten Vorsorge.
    • Im Teil C folgen weitere Aspekte der Hochwasservorsorge wie zum Beispiel die Informationsvorsorge, die Verhaltensvorsorge und die Risikovorsorge.

    Hochwasserpass
    Der Hochwasser-Pass ist ein nützliches Dokument zur Standortanalyse, Bewertung und Maßnahmen-Empfehlung für bestehende oder geplante Immobilien gegenüber Starkregen und Hochwasser.
    Durch Beantwortung dieses Fragebogens können Sie sich ein Bild von Ihrer persönlichen Gefährdungssituation machen und nach Beratung durch einen Sachverständigen einen Hochwasserpass erhalten. Dieser erleichtert ggf. den Abschluss einer Elementarschadenversicherung.

    Wie schütze ich mein Haus vor Starkregen- und Hochwasserfolgen? Der nachfolgende Flyer gibt Hinweise und Empfehlungen zu baulichen Schutzmaßnahmen.

    Hinweise und Empfehlungen zu baulichen Schutzmaßnahmen

    Flutkatastrophen treten plötzlich auf und können enorme Schäden an Gebäuden, privaten Besitztümern oder dem eigenen KFZ hinterlassen. Als Privatperson kann man sich aber im Allgemeinen gegen Hochwasserschäden absichern. Dabei ist es egal ob das Wohngebäude schon mal von Hochwasserschäden betroffen war oder nicht.

    Eine reguläre Wohngebäudeversicherung deckt häufig nicht den Schutz vor Naturgefahren ab. Oftmals sind Naturgefahren wie Hochwasser und Starkregen nur als „Zusatzbausteine“ mit einer sogenannten Elementarversicherung abschließbar.

    Dieses Video fasst kurz zusammen, was welche Versicherung abdeckt und was nicht. Denn grundsätzlich deckt die Hausratsversicherung, die Wohngebäudeversicherung und die einfache KFZ-Versicherung nicht die Schäden durch Starkregen oder Hochwasser ab.

    Die Elementarversicherung:
    Man sollte seine Versicherung darauf prüfen, ob diese auch gegen Schäden durch Naturgefahren wie Überschwemmung und Starkregen absichert. Denn diese Risikofaktoren werden in den nächsten Jahren durch die Folgen des Klimawandels immer häufiger auftreten. Die Elementarversicherung gilt häufig als Zusatzbaustein, welcher vor allem bei der Hausratsversicherung und der Wohngebäudeversicherung zusätzlich abgeschlossen werden kann.

    Interessante Informationen:
    Die 7 größten Irrtümer über den Versicherungsschutz gegen Naturgefahren
    Eine kurze Zusammenfassung wichtiger Vorsorgemaßnahmen stellt die GDV in Ihrem Flyer vor.

  • Aktuelles

    Die Stadt Rösrath möchte am Sülzbogen in Hoffnungsthal eine neue Retentionsfläche gestalten. Als Retentionsflächen werden Gebiete in der Nähe von fließenden Gewässern bezeichnet, die dem Hochwasserschutz dienen. Sie liegen tiefer als das Flussbett, weshalb sie bei Hochwasser volllaufen können und so die Hochwasserwelle verringern und verlangsamen. Je mehr Wasser in einer Retentionsfläche versickert, desto weniger Wasser muss bei einem Hochwasserereignis oberflächlich abfließen.

    Für die Durchsetzung dieser Maßnahme ist eine Flächennutzungsplanänderung notwendig. Durch diese 35. Änderung des Flächennutzungsplans wird der Fläche zukünftig der Bebaubarkeit entzogen und kann als Retentionsraum im Hochwasserfall eine wichtige Rolle einnehmen. Sobald diese Änderung rechtskräftig ist, wird die Planung der Maßnahme weiter voranschreiten.

    Entsiegelungen im öffentlichen Verkehrsraum stellen nicht nur eine optische Verbesserung dar; die durchgeführten Maßnahmen unterstützen auch die Förderung der Artenvielfalt und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Dort wo Flächen entsiegelt wurden, kann der Boden wieder seine Funktionen erfüllen: Regenwasser kann versickern oder verdunsten und so im Sommer die Umgebungsluft kühlen.

    In Rösrath werden daher versiegelte Flächen im Straßenraum, welche verkehrlich nicht mehr benötigt werden, sukzessive entsiegelt, als Sickerfläche hergestellt und ökologisch aufgewertet. Hierbei handelt es sich um eine Vielzahl von Kleinflächen, wie beispielsweise das von der Hoffnungsthaler Straße zeigt.

    Jede Umgestaltung für sich genommen mag eine kleine Maßnahme sein, die in ihrer Gesamtheit aber eine nicht zu unterschätzende Wirkung haben. Daher hat die Stadt in den vergangenen Monaten und Jahren verschiedene Maßnahmen zur Entsiegelung im öffentlichen Verkehrsraum durchgeführt. Insgesamt konnten so bereits ca. 300 Quadratmeter entsiegelt werden. Weitere Flächen sind in Vorbereitung.

    Falls auch Sie interessiert sind, sich mit Entsiegelung auseinanderzusetzen, bietet die Verbraucherzentrale regelmäßig kostenlose Infoveranstaltungen zu Entsiegelung, Vorgartengestaltung, Fassadenbegrünung etc. an.
    Das Bild, auf gelbem Hintergrund, ist zweigeteilt. Rechts Das Vorher-Bild eines Baumes an einer Straße, links dieselbe Stelle, derselbe Baum, jedoch mit einem großzügigen Beet um den Baum.

    dieses Bild soll größer sei

    Seit Sommer 2024 hat die Stadt eine neue Deichpflege speziell für den Deich im Industriegebiet Rösrath Scharrenbroich entwickelt. Diese zielt sowohl auf die Bekämpfung von invasiven Arten, wie das Drüsige Springkraut und der Riesenbärenklau, als auch auf die Pflege einer dichten Grasnarbe, besonders auf der Deichkrone ab. Eine dichte Grasnarbe ist die schützende Haut des Deiches, die sorgsam gepflegt und vor Beschädigungen geschützt werden muss. Dadurch wird beispielsweise Ausspülungen (Erosion) vorgebeugt.

    Durch die regelmäßige Mahd und manuelle Entfernung des Springkrauts wird zudem der dichte Grasbewuchs gefördert. Im Jahr 2025 wird diese Pflege mit einer Analyse zum Deichzustand ergänzt. Dafür wird mithilfe von Computeranalysen und Bodenproben die Schichtung des Deiches und dessen Standsicherheit überprüft werden.

    Um die Pflege des Deiches bestmöglich zu unterstützen, wird darum gebeten, das Betreten des Deiches zu vermeiden. Auch Müllablagerungen sind zu unterlassen. Illegale Grünmüllablagerungen erhöhen den Pflegeaufwand erheblich und können den Hochwasserschutz beeinträchtigen. Zudem behindern sie die natürliche Entwicklung der Grasnarbe, da der Grünmüll die Vegetation erstickt und das Gras absterben lässt. Dadurch entstehen Schwachstellen im Deich, die im Falle von Hochwasser besonders gefährdet sind, da diese unbewachsenen Stellen anfällig für Erosion sind. Entsprechende Warnhinweise entlang des Deiches machen auf die Schutzmaßnahmen aufmerksam.

    Die Hochwasserschutzanlage (so nennt man in der Fachsprache unter anderem Deiche) wurde 1997 als Kompensationsmaßnahme zum Bau des Gewerbeparks Scharrenbroich errichtet und dient speziell dem Schutz des Gewerbegebiets. Sie umfasst eine Länge von rund 550 Metern, erreicht Höhen von über 1,5 Metern.

    Der Aggerverband hat zusammen mit der Stadt Rösrath im Jahr 2021 südlich der Volberger Brücke Retentionsflächen von ca. 160 Kubikmetern geschaffen. Diese Maßnahme war ursprünglich als Kompensation für die kommunalen Baugrundstücke im Ortskern Hoffnungsthal vorgesehen. Nach dem Hochwasserereignis wurde allerdings entschieden, eine Vermarktung der kommunalen Flächen auszusetzen und dem Hochwasserschutz zu widmen.

    Siehe hierzu auch nachfolgenden Bericht auf den Seiten des Aggerverbands.

    Der Knipperbach wurde durch die Bezirksregierung als Risikogewässer eingestuft. Auf Basis dieser Einstufung werden von der Bezirksregierung im Jahr 2025 Gefahrenkarten speziell für den Knipperbach erstellt. Diese sollen der Stadt zur Verfügung gestellt werden und stellen die Basis für Starkregenvorsorge im Gebiet des Knipperbaches dar. Initiativen zur Widergewinnung von Rückhaltefläche werden in den zukünftigen Planungen mitgedacht. So wird beispielsweise im Zuge der Bauleitplanung auf die Starkregenvorsorge und Risikoprävention geachtet und eine naturnahe, risikovorsorgende Entwicklung gefördert werden.

  • Gesetzlich festgelegte Überschwemmungsgebiete

    Im Gegensatz zu den Hochwassergefahrenkarten – die in erster Linie der Information dienen – haben die gesetzlich festgesetzten Überschwemmungsgebiete eine unmittelbare Rechtswirkung.
    In diesen Gebieten bestehen Einschränkungen und Auflagen, die sich unter anderem auf die bauliche Nutzung, aber auch auf Bepflanzungen der Grundstücke und die Lagerung von Gegenständen beziehen.

    Einzelheiten regeln der § 78 Abs.1 des Wasserhaushaltgesetzes (WHG) und der § 113 Landeswassergesetz (LWG). Die ausgewiesenen Gebiete dienen dem Erhalt natürlicher Rückhalte- und Überflutungsflächen und werden bei einem 100-jährigen Hochwasser zur Entlastung beansprucht und überschwemmt.
    Über den Online-Kartendienst der Bezirksregierung Köln können Sie die in Rösrath festgesetzten Überschwemmungsgebiete aufrufen und prüfen, ob sich Ihr Grundstück in einem gesetzlich festgesetzten Überschwemmungsgebiet befindet:

    Online-Kartendienst zu Überschwemmungsgebieten der Bezirksregierung Köln

    Geben Sie über oben genannten Link Ihre Adresse in den dafür vorgesehenen Reiter ein und überprüfen Sie, ob sich ihr Grundstück in einem gesetzlich festgelegten Überschwemmungsgebiet befindet:

    Weiterführende Informationen zu Bauvorhaben in Überschwemmungsgebieten finden Sie auf der Internetseite des Rheinisch-Bergischen Kreises.

  • Katastrophenvorsorge

    Was Sie tun können

    Legen Sie einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln sowie Dingen des täglichen Bedarfs an. Halten Sie pro Person in Ihrem Haushalt stets 20l Getränke vor. Stellen Sie einen Notfallrucksack mit wichtigen Dokumenten und Fotos zusammen.

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt ausführliche Hinweise, wie Sie sich auf Hochwasser, Starkregen und andere Katastrophen vorbereiten können.

    Ob Hochwasser, Starkregen, Stromausfall oder eine andere Krise: Jede/r sollte persönliche Vorsorge treffen.
    Tipps dazu geben wir Ihnen gerne hier.  Installieren Sie die NINA-App auf Ihrem Smartphone!

    Was wir tun

    Nicht erst seit dem Hochwasser 2021 bereiten sich Stadtverwaltung, Stadtwerke und Feuerwehr ständig auf Katastrophenlagen vor.

    Um auf besondere Lagen besser vorbereitet zu sein bestehen Pläne zum Aufbau von Notfallinformationspunkten im Stadtgebiet sowie zur Einrichtung einer Notunterkunft.

    Die Warninfrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut.

    Auch die Ausstattung der Feuerwehr wurde durch zahlreiche Pumpen, Boote und weitere Ausrüstung ergänzt.

    Niedrig gelegene Straßen an der Sülz wurden an den Einfahrten mit Markierungen versehen, die für den Rückzugsweg die notwendige Wattiefe anzeigen, sodass die Feuerwehr weiß, mit welchen Fahrzeugen ein Einsatz noch sicher möglich ist.

    Ab einem Wasserstand von 2,40m am Pegel Hoffnungsthal trifft die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Feuerwehr vorbereitende Maßnahmen. Dazu zählen die Beobachtung der Pegelstände und sensibler Bauwerke im und am Wasser, die Einberufung eines Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) sowie die Aufstellung von Bereitschaften zur Gefahrenabwehr. Bei steigendem Wasser werden durch den SAE weitere Maßnahmen ergriffen.

Weiterführende Informationen

Um festzustellen wie gut Rösrath auf Hochwasser und Starkregen vorbereitet ist, fand am 16. und 17. Januar 2023 ein spezielles Überprüfungsverfahren statt. Das sogenannte Audit „Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“, ist ein Angebot der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) an Kommunen. Dieses dient dazu über den Status der Hochwasser- und Starkregenvorsorge in der Stadt zu informieren und Defizite aufzuzeigen.

Das angefügte Ergebnisprotokoll ist gegliedert nach den Handlungsbereichen
„Flächenvorsorge“
„natürlicher Wasserrückhalt“
„Bauvorsorge“
„Informationsvorsorge“
„Verhaltensvorsorge“
„lokale Gefahrenabwehr“ und
„Risikovorsorge“

Das Ergebnisprotokoll kann nachfolgend heruntergeladen werden:

Ergebnisprotokoll Audit „Hochwasser- und Starkregenvorsorge"


Beratungsangebot im Stadtteilbüro

Im Rösrather Stadtteilbüro gibt es für Flutopfer ein Beratungsangebot rund um die Antragsstellung von Wiederaufbauhilfe.
Beratungen sind nach vorheriger Terminvereinbarung an folgenden Terminen möglich:
Mittwoch: 13:00 bis 17:00 Uhr
Freitag: 08:00 bis 13:00 Uhr
Terminvereinbarung: 02205 802-720
Ansprechpartnerin: Gisela Häck

Wiederaufbauhilfe des Landes NRW

Als Wiederaufbauhilfe für Betroffene der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen stehen 12,3 Milliarden Euro bereit.

Informationen des Landes NRW

Psychologische Unterstützung

Sollten Sie im Nachgang des Hochwassers psychologische Unterstützung benötigen, so wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.

Im Akutfall können Sie sich auch hier melden:

Telefonseelsorge
116-123
0800-1110111
0800-1110222

Trauma- Ambulanz der LVR-Klinik Bonn
Kaiser-Karl-Ring 20, 53111 Bonn
0228-551-3131
0228-551-2850 (für Kinder und Jugendliche)

Die Kontaktdaten weiterer Krankenhäuser und Ansprechpartner finden Sie hier.


Die Verbraucherzentrale bietet verschiedene kostenlose Fortbildungsseminare an, unter anderem zu  folgenden Themen:

  • Schutz vor Starkregen
  • Entsiegelung
  • Vorgärtengestaltung und Begrünung
  • Dach- und Fassadenbegrünung

Mit dem folgenden Link gelangen Sie zu den Veranstaltungen der Verbraucherzentrale:
Veranstaltungsangebote der Verbraucherzentrale