Weihnachtsessen für wohnungslose Menschen

Weihnachten mit den Liebsten daheim? Für viele Menschen ist das normal, aber für Wohnungslose zumeist nicht möglich. Zehn Menschen folgten daher einen Tag vor Heiligabend der Einladung zum Weihnachtsessen für Obdachlose.

Die Stadt hatte mit Unterstützung der beiden Rösrather Kirchengemeinden und dem Lions Club Rösrath in den Gasthof Margaretenhöh eingeladen. Es wurde ein klassisches Weihnachtsessen mit Gänsebraten und Rotkohl serviert. Bezahlen mussten die Gäste dafür nichts, da der Abend durch Spenden des Lions Clubs und der Kirchengemeinden finanziert wurde. Mit einer Gesamtsumme von 900 Euro konnte nicht nur ein geselliger Weihnachtsabend auf die Beine gestellt werden, sondern auch ein stückweit von den Sorgen des Alltags abgelenkt werden.

Die Idee für das Weihnachtsessen hatte die für Obdachlosigkeit zuständige Sozialarbeiterin der Stadt. In der Vorweihnachtszeit sei die Stimmung in den städtischen Notunterkünften ihrer Beobachtung nach zumeist am Tiefpunkt, da sich die Einsamkeit zu dieser Jahreszeit besonders bemerkbar mache. Auch ein Weihnachtsfeeling lasse sich in einer Notunterbringung nur schwer herstellen. Daher hat sie die Idee der Weihnachtsessen aus anderen Städten aufgegriffen und damit beim Lions Club Rösrath und den Kirchengemeinden offene Türen eingerannt. Auch der Inhaber des Gasthofes Margaretenhöh hatte der Idee sofort zugestimmt.

Die von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen in Rösrath nahmen die Einladung dankbar an. Zehn von ihnen kamen zusammen, um einige Stunden in Gemeinschaft zu verbringen. Auch Bürgermeister Yannick Steinbach gesellte sich zur Runde, suchte das Gespräch und bedankte sich bei allen helfenden Akteuren, die sich einen Tag vor Heiligabend die Zeit genommen haben, dieses besondere Zusammenkommen zu ermöglichen.

Der Lions Club Rösrath hatte bereits die Vorweihnachtszeit genutzt und an den beiden Rösrather Unterkünften für Obdachlose Weihnachtsbäume aufgestellt und diese gemeinsam mit den Pfadfindern geschmückt. Auch die Unterkünfte selbst erhielten eine weihnachtliche Beleuchtung – als Zeichen der Hoffnung, welches laut Lions das Gefühl vermitteln soll, nicht vergessen zu sein.

In Rösrath leben aktuell 23 Menschen in den Notunterkünften für Obdachlose. Mit verschiedenen Unterstützungsangeboten und Hilfe zur Selbsthilfe versucht die Stadt, betroffene Menschen wieder in den Arbeitsmarkt sowie auf den freien Wohnungsmarkt zu integrieren. Menschen geraten aus unterschiedlichsten Gründen in Wohnungsnot. Es gibt nicht die Obdachlose oder den Obdachlosen. Auch leben Wohnungslose nicht zwangsläufig durchgehend auf der Straße. Alle Menschen, die akut von Obdachlosigkeit bedroht sind, werden durch die Stadt untergebracht. Meistens handelt es sich hierbei um ein Zimmer in einer Notunterkunft, dass mit dem nötigsten ausgestattet ist und ein Dach über den Kopf bietet.