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Equal Pay Day am 10. März 2021

Equal Pay Day am 10. März 2021

Die Gleichstellungsbeauftragte Elke Günzel der Stadt Rösrath macht auf die ungerechte Bezahlung von Frauen aufmerksam.

Eine rote Fahne mit der Aufschrift Equal Pay Day weht am Mittwoch, den 10. März neben dem Rösrather Rathaus. Es geht aber auch voran: Mit dem Entgelttransparenzgesetz ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Lohngerechtigkeit getan! In Deutschland können Beschäftigte seit dem 06. Januar 2018 Auskunft über die Entgeltstrukturen in ihrem Unternehmen verlangen und herausfinden, ob sie gerecht bezahlt werden. Aber was steckt hinter dem Auskunftsanspruch und worauf ist zu achten? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat dazu eine Broschüre erstellt.

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu den Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Laut Statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied in Deutschland aktuell 19 Prozent. Umgerechnet ergeben sich daraus 69 Tage (19 Prozent von 365 Tagen) Aus diesem Anlass finden am 10. März 2021 wieder zahlreiche bundesweite Aktionen statt, um die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, und Entscheider zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.

Nach der Sinus-Studie (Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern) sind die Gründe für die Unterschiede vielfältig:

•Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufig über mehrere Jahre: Damit haben sie weniger Berufsjahre und verpassen Beförderungschancen.

•Vor allem ältere Wiedereinsteigerinnen sowie jene mit einer Erwerbsunterbrechung von mehr als fünf Jahren bekommen im Schnitt deutlich geringere Bruttogehälter. Häufig gelingt es ihnen nicht, auf derselben Stufe wieder einzusteigen. Auch sind Frauen nach längerer Unterbrechung oft bereit, Einkommensverzichte in Kauf zu nehmen, um eine Stelle zu finden, bei der sich Beruf und Familie ihren Vorstellungen entsprechend verwirklichen lassen. Männer sind eher als Frauen bereit, den Arbeitgeber zu wechseln – womit in der Regel Gehaltserhöhungen verbunden sind. Die Gründe für die vergleichsweise geringere Wechselbereitschaft von Frauen liegt nicht in einer Unflexibilität von Frauen, sondern in der praktizierten Rollenteilung: die Frau ist zumeist für die Vereinbarkeit und für das Management von Familie und Beruf zuständig- und findet auf dem Arbeitsmarkt nicht einfach Unternehmen die ihr die dafür notwendigen günstigen Rahmenbedingungen bieten. Frauen haben geringere Zugangschancen zu Führungspositionen – wenn Ihnen eine solche angeboten wird, verhandeln Sie oft weniger tough und risikobereit als Männer, denen mehr Alternativen offenstehen. In typischen Frauenberufen ist das Verdienstniveau tendenziell geringer als in typischen Männerberufen (insbesondere im Dienstleistungsbereich). Die Ursachen für die Entgeltungleichheiten sind also vielfältiger Natur und verstärken sich gegenseitig.

• Aber selbst wenn man sich die bereinigte Lohnlücke ansieht und nur die Gehälter von Männern und Frauen mit gleichem Alter, vergleichbarer Erfahrung und Ausbildung, gleicher Tätigkeit beim gleichen Arbeitgeber miteinander vergleicht, bleibt ein Unterschied.

Bei gleicher Tätigkeit, Ausbildung und Erfahrung erhalten Frauen 5,5 Prozent weniger als Männer.

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