25 Frauentag in Rösrath – „Starke Frauen der Geschichte“
Zum Weltfrauentag im März wurde traditionell von der Gleichstellungsbeauftragen der Stadt Rösrath, Frau Elke Günzel und dem Kulturverein Schloss Eulenbroich, vertreten durch Herrn Maibach, in das Werkstattgebäude am Schloss Eulenbroich zur Veranstaltung „Starke Frauen der Geschichte“, eingeladen.
Im Rahmen einer Lesung präsentierte Frau Anja Zimmer starke Frauen der Geschichte als Vorkämpferinnen der Gleichberechtigung. Sie stellte Frauen vor, von denen jede einzelne eine Powerfrau, eine Networkering und eine Influencerin waren. Der Blick in die Vergangenheit sei wichtig, so Zimmer, damit die heutigen Frauen wissen, dass man nicht mehr bei Null anfangen muss.
Anja Zimmer las anlässlich des 200. Geburtstages von Louise Otto-Peters aus ihrem Buch „Ich habe Licht gebracht!“ In einer Zeit, in der Bürgermädchen nicht einmal ohne Begleitung aus dem Haus gehe dürfen, bereist Louise ganz allein Deutschland. Und obwohl es streng verboten ist, Missstände auch nur anzusprechen, wirft Louise in ihren politischen Gedichten, Artikeln und Romanen immer wieder Schlaglichter auf die entsetzlichen Lebensumstände des Industrieproletariates und nimmt sich dabei vor allem der rechtlosen Arbeiterinnen an. Zimmer beschreibt ihr Buch als historischen Roman über das Leben der Schriftstellerin und Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung Louise Otto-Peters (1819-1895).
Zusammen mit Ihrem Mann Frank Gabian wurde sie während Ihrer Lesung musikalisch begleitet.
Für ein buntes Rahmenprogramm sorgte das Duo Ingrid Ittel-Fernau und Monika Kampmann, die Lieder zum Mitsingen anstimmten. Passend zum Thema wurde unter anderem das Lied „Trau ihr was zu“ gesungen.
Bürgermeisterin Bondina Schulze begrüßte die 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Worten, dass sie bereits seit vielen Jahren Frauen auf ihrem Weg zur Chancengleichheit und Gleichberechtigung begleite, nicht nur als Bürgermeisterin in der Verwaltung. Sie sei froh, dass in der Stadtverwaltung Rösrath über 70% der Beschäftigten Frauen seien. Der Dank gilt an dieser Stelle Frau Elke Günzel, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Rösrath und ihrer Stellvertreterin Frau Jutta Renner. Die tatsächliche Gleichberechtigung von Frau und Mann sei jedoch noch längst nicht erreicht, so Schulze weiter. Die Verteilung der Macht sei nicht gleichberechtigt. Frauen in Führungspositionen seien noch in der Minderheit und der Gender Pay Gap bestehe nach wie vor.
Auch würdigte Schulze den von Dr. Rembold und seiner Stiftung unterstützen Wettbewerb, den die Gleichstellungbeauftragten des Rheinisch-Bergischen Kreises, federführend unter Anja Möltgen, für den Kreis, Sandra Häck, Gleichstellungbeauftragte der Gemeinde Kürten und Elke Günzel für Rösrath. im Rahmen eines Wettbewerbes im jährlich erscheinenden Mädchen-Merker ausgeschrieben hatten. Dr. Rembold entlohnte 4 Preisträgerinnen für ihr ehrenamtliches Engagement mit je 200 Euro. Paula Twittenhoff erhielt den Preis für ihr Engagement im Deutschen Jugend-Rot-Kreuz. Die Schwestern Pia und Sophia Kolberg für ihren unermüdlichen Einsatz im DLRG und Hanna Schlösser, die ihre Kraft und ihren Einsatz in einem Jugendcafé einbringt.
Andrea Reusch, die traditionell für Amnesty International am Weltfrauentag in Rösrath zu Gast ist, erzählte von 2 starken Frauen, der iranischen Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, die in zwei unfairen Gerichtsverfahren zu insgesamt 38 Jahren Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil sie sich für Frauen einsetzt, die friedlich gegen die vom iranischen Staat vorgeschriebene Verschleierung protestierten. Hayrigul Niyaz wagte es im Ausland zu studieren und kehrte zurück in ihre Heimat nach China um ein Reisebüro zu eröffnen. Ohne offizielle Begründung von den chinesischen Behörden wurde sie festgenommen.
Elke Günzel richtete sich abschließend mit einem Appell an die Gäste:
An alle Frauen, die Stereotypen in Frage stellen und mutig ihren Weg in männlich dominierte Umgebungen gehen und andere dazu inspirieren dasselbe zu tun.
An alle Männer, die sich um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis bemühen, die erkennen, dass es noch Fortschritte gibt, die Frauen in ihrer Organisation unterstützen und etwas bewegen wollen. „Lasst uns gemeinsam auf Geschlechterparität hinarbeiten“, so Günzel.
Am heutigen Tag, so Günzel weiter, sei man aber auch in Gedanken, besonders bei den Frauen und Kindern aus der Ukraine, die aus dem sinnlosen Krieg fliehen müssen. Die Stadt Rösrath hat bereits Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen.