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„Hol- und Bringzonen“ für mehr Sicherheit

„Hol- und Bringzonen“ für mehr Sicherheit

Schnell noch den Schulranzen umgeschnallt, Küsschen rechts, Küsschen links und „Pass gut auf. Ich hole Dich heute Mittag wieder ab!“ Und schon fährt die Mutti im „Elterntaxi“ weiter, denn schließlich muss auch sie pünktlich zur Arbeit.

So oder ähnlich beobachten es die Lehrer/innen des Schulzentrums Sandweg in den engen Zufahrtstraßen unmittelbar vor den Schulen täglich. „Nicht selten bangen wir um die Sicherheit der Kinder“, berichten einhellig die Schulleiterinnen der Katholischen Grundschule und der Gemeinschaftsgrundschule, Nadja Cziongalla und Marit Kasimir besorgt.

Eines ist klar: übermäßiges „Elterntaxi“ gefährdet die Schüler/innen. Leichtsinnige Verkehrsverstöße, gefährliches Herumlaufen der Kinder zwischen den Autos ihrer Eltern, riskante Fahr- und Wendemanöver bedeuten für alle unnötigen Stress und Gefahren mit Verletzungsrisiko, wenn hier gleichzeitig viele Eltern ihre Kinder absetzen wollen.

Rund 750 Kinder besuchen die KGS, die GGS sowie die Albert Einstein-Schule. Etwa 23% von ihnen werden nach einer Studie des Wuppertaler Forschungsunternehmens „bueffee“ mit dem Auto gebracht. Viele Eltern geben an, ihre Kinder „bei schlechtem Wetter fast immer mit dem Auto zu bringen“. Weitere Gründe sind zum Beispiel: Angst vor Verkehrsunfällen, Angst vor Belästigungen, der Fußweg ist zu lang oder die Schule liegt auf dem Weg zur Arbeit.

Schulen und Stadtverwaltung sind sich einig: der tägliche Wahnsinn vor den Schultoren muss ein Ende haben. Kinder unterliegen im Straßenverkehr einem besonderen Schutzbedürfnis!

In Gesprächen zwischen Stadtverwaltung, den Schulleiterinnen, Elternvertretungen und der Polizei zur Lösung des Problems „Elterntaxi“ kristallisierte sich das Modell der „Hol- und Bringzonen“ an sicheren Orten im Umfeld des Schulzentrums heraus. Hier können die besorgten Mamas und Papas ihre Sprösslinge sicher absetzen und abholen. Die noch etwa 200 bis 250 Meter Fußweg von dort bis zur Schule können die Kinder locker und sicher gemeinsam mit den anderen Kindern bewältigen, haben ein kleines Fitness-Programm an der frischen Luft, können sich danach besser auf den Unterricht konzentrieren und verbessern ihre Verkehrskompetenz.

Als „Hol- und Bringzonen“ werden Parkflächen An der Merlenburg (Tennisplätze), Brander Straße (Nähe Kindertagesstätte) und Scharrenbroicher Straße (Schwimmbad) mit jeweils fünf Plätzen eingerichtet. Dort können die Eltern ihre Kinder ab dem 10. Mai mit einer kurzen Haltedauer von Montag bis Freitag zwischen 7 und 8.30 Uhr aussteigen lassen und von 11.00 bis 16.00 Uhr wieder abholen. Die Zonen sind blau markiert und mit einem zusätzlichen Hinweiszeichen ausgewiesen. Innerhalb der angegebenen Zeiten besteht dort ein Parkverbot. Autofahrer dürfen dort höchstens drei Minuten anhalten.

Stadt und Schulen hoffen nun, dass die Eltern auch im Sinne vorbildlichen Verhaltens nach Möglichkeit auf den „Taxidienst“ verzichten, bzw. wenn absolut nötig, die „Hol- und Bringzonen“ nutzen. Das entschärft die Probleme vor den Schultoren und unterstützt das Ziel, dass die Kinder ihren Schulweg zu Fuß gehen und so selbständiger werden.

Darüber hinaus finden an den Schulen Projektwochen „Verkehrssicherheit“ statt, in der die Kinder auch auf die Nutzung dieses Angebots vorbereitet werden.

Ein Info-Brief wird die Eltern auf diese Möglichkeit der sicheren Haltestellen für „Elterntaxis“ hinweisen. Die Kosten für dieses Projekt betragen insgesamt rund 10.000 Euro. Weitere Zonen im Stadtgebiet sollen eingerichtet werden.

Wünschenswert wäre auch, wenn sich die Anlieger der betroffenen Straßen im Sinne der Verkehrssicherheit der Schulkinder verständnisvoll zeigen würden.

Foto: Stadt Rösrath

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