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Weitere Drück-mich-Klingeln für Rösrath

Weitere Drück-mich-Klingeln für Rösrath

„Man ist nicht behindert, man wird behindert!“ – Diese Erfahrung hat Frank Bärhausen aus Köln-Dellbrück gemacht, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist und viele Geschäfte und Einrichtungen aufgrund baulicher Hindernisse nicht selbstständig betreten kann. Er hat daher das Projekt der Drück-mich-Klingel ins Leben gerufen. Es funktioniert über eine am Eingang angebrachte Funkklingel, auf die ein auffälliges Schild hinweist. Wer die Klingel betätigt, erhält Hilfe von den Geschäftsleuten im Laden – beispielsweise, wenn eine enge Tür oder eine Treppe im Weg ist.

In Rösrath fiel der Startschuss für das Projekt bereits im Jahr 2017. Damals konnten erste Geschäfte gewonnen werden, die eine Drück-mich-Klingel am Eingang installiert haben. Nun soll das Projekt mit neuen Flyern, Schildern und Klingeln noch einmal bekannter gemacht werden. In Kooperation mit dem Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem „Lebensbaum“ möchte die Stadt weitere Geschäftsinhaber, Arztpraxen und Beratungsstellen dazugewinnen. „Die Aufmerksamkeit für inklusive Themen sollte nicht nachlassen. Menschen mit Einschränkungen sollten uneingeschränkt am Alltag teilnehmen können. Das Projekt der Drück-mich-Klingel trägt hierzu bei“, so die Vorsitzende des Beirats Claudia Schmidt-Herterich. Die Klingel solle und könne den Abbau von Barrieren nicht ersetzen. „Aber dort, wo es baulich nicht möglich ist, ist die Klingel eine gute Ergänzung, um Teilhabe zu ermöglichen“, so Schmidt-Herterich weiter.

Kosten entstehen durch die Teilnahme am Projekt nicht. Mit Unterstützung der Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements können die Funkklingeln sowie die dazugehörigen Schilder finanziert werden. „Die Idee der Drück-mich-Klingel ist simpel, aber äußerst effektiv. Daher begleiten und fördern wir das Projekt auch in Rösrath sehr gerne. Wir verstehen die Klingel als Instrument des Miteinanders“, so Dr. Jürgen Rembold, der die Drück-mich-Klingel mit seiner Stiftung bereits in Engelskirchen und Radevormwald mit Erfolg gefördert hat. Auch der „Lebensbaum“, der im Bereich der ambulanten Pflege, der Tagespflege und der Wohngemeinschaften aktiv ist, zählt seit Jahren zu den Unterstützern der Drück-mich-Klingel. Derzeit laufen Pläne, das Projekt der Drück-mich-Klingel auf eine weitere Stadt auszudehnen.

Der Startschuss zur erneuten Bekanntmachung der Dück-mich-Klingel in Rösrath fiel derweil auf Schloss Eulenbroich. Dort gibt es an der Tür rechts neben dem Treppenaufgang ab sofort eine entsprechende Klingel, mit der Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen auf sich aufmerksam machen können. Dort erhalten sie Zugang, um problemlos mit dem Fahrstuhl beispielsweise den Bergischen Saal oder das Trauzimmer zu erreichen. „Bei ersten Veranstaltungen kam die Klingel bereits zum Einsatz und hat sich bewährt“, bilanziert Schlossmanagerin Lisa-Ann Wittkopf.

Nicht jedes Ladenlokal oder jeder Veranstaltungsraum ist barrierefrei. Manchmal scheitert es schon an der Tür, die nicht ohne weiteres zu öffnen ist. „Genau solche Hürden lassen sich aber durch gegenseitige Unterstützung und Hilfestellungen abbauen. Die Drück-mich-Klingel kann dazu einen Beitrag leisten“, so Bürgermeisterin Bondina Schulze. Wer sich dem Projekt anschließen und sich für seine Räumlichkeiten eine Drück-mich-Klingel vorstellen kann, kann sich mit der für Inklusion zuständigen Stabstellenleiterin Elke Günzel in Verbindung setzen. Sie ist telefonisch unter 02205-802 123 oder per Mail an elke.guenzel@roesrath.de zu erreichen.

Einrichtungen und Geschäfte in Rösrath, in denen die Drück-mich-Klingel bereits Einzug gehalten hat, sind neben dem Schloss Eulenbroich unter anderem die Dachdeckerei Kautz, SP: Bosbach, der Manga Shop What’s up Jonny, Kunstwerk Friseur, Optik Gummersbach, Hairstyle by Linda sowie die Buchhandlung Junimond. „Wir freuen uns, dass wir bei unserem Rundgang durch Rösrath so viel positive Resonanz auf die Drück-mich-Klingel bekommen haben“, so Jörg Zülich und Robert Scheuermeyer vom „Lebensbaum“. Sie sind daher optimistisch, weitere Mitstreiter zu gewinnen.

Projektflyer zur Drück-mich-Klingel (PDF-Datei)

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