Im Rahmen der Schlosspartie auf Schloss Eulenbroich wurde am 03. August 2025 inzwischen zum 20. Mal die „Rose für Rösrath“ vergeben. Mit dem Titel werden seit 2005 Frauen geehrt, die die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für das Gemeinwohl in Rösrath engagieren. In diesem Jahr ist die „Rose für Rösrath“ an zwei Frauen vergeben worden. Marina Wittka und Gräfin Hannelore zu Stolberg wurden geehrt.
Zu Beginn der Verleihung wurde der kürzlich verstorbenen Ingrid Ittel-Fernau gedacht. Sie ist ebenfalls Rosenträgerin und wurde 2010 mit der „Rose für Rösrath“ ausgezeichnet. Als ehemalige Vorsitzende des Kulturvereins Schloss Eulenbroich hat sie während ihrer langjährigen Amtszeit prägende Akzente im Kulturleben der Stadt gesetzt und mit Workshops sowie Kinder- und Jugendarbeit maßgeblich zur kulturellen Vielfalt in der Stadt beigetragen. Ingrid Ittel-Fernau verband zudem eine langjährige künstlerische Partnerschaft mit Monika Kampmann, die in diesem Jahr die Verleihung der „Rose für Rösrath“ musikalisch umrahmte.
Gräfin Hannelore zu Stolberg konnte bei der Verleihung auf Schloss Eulenbroich zwar nicht persönlich dabei sein, bedankte sich aber bereits im Vorfeld für die Anerkennung ihrer Arbeit. Sie gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den Gesichtern der ehrenamtlichen Seniorenberatungsstelle unter dem Dach der evangelischen Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath. Sie hat ältere Menschen beim Einkaufen begleitet, in schwierigen Lebenslagen beraten und Kontakte vermittelt. Doch ihr Engagement geht weit über die Seniorenarbeit hinaus. In der Frauengruppe der „Lokalen Agenda 21“ setzt sie sich für nachhaltiges Handeln und gelebte Verantwortung gegenüber kommenden Generationen ein. „Sie erhebt ihre Stimme, bringt sich ein, gestaltet mit – und bleibt dabei immer offen, neugierig und zugewandt“, so Bürgermeisterin Bondina Schulze in ihrer Laudatio.
Die zweite Rosenträgerin Marina Wittka setzt sich mit großer Leidenschaft dafür ein, Rösrather Geschichte lebendig zu halten. Als aktives Mitglied des Geschichtsvereins Rösrath hat sie sich der Aufarbeitung der NS-Zeit verschrieben und gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern dafür gesorgt, dass die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Rösrath nicht vergessen werden. Sie war federführend an der ersten Stolperstein-Verlegung in Rösrath beteiligt und ist derzeit in die Arbeit an einer Homepage eingebunden, die die Zeit des Zweiten Weltkriegs in Rösrath thematisiert. Marina Wittka ist darüber hinaus eine wichtige Stütze in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit, engagiert sich im Redaktionsteam der Kath. Kirchengemeinde zur Erstellung des Pfarrbriefes und ist bei der Organisation des Nachbarschafts- und Straßenfestes am Hausacker ganz vorne mit dabei.
„Jede Stadt braucht und lebt von engagierten Menschen. Ohne den Einsatz vieler Ehrenamtlicher würde uns im Stadtleben eine wichtige Säule fehlen“, so Bürgermeisterin Bondina Schulze. „Mit der ‚Rose für Rösrath‘ würdigen wir Frauen, die mit ihrer Energie und ihrem Herzblut das Leben in unserer Stadt bereichern. Marina Wittka und Gräfin Hannelore zu Stolberg sind großartige Vorbilder für uns alle.“ Die Verleihung der „Rose für Rösrath“ im Rahmen der Schlosspartie biete mit ihren vielen Gästen sei eine optimale Gelegenheit, um das Engagement sichtbar zu machen.
Auch die Dr. Jürgen Rembold Stiftung richtete einen Dank an die Rosenträgerinnen und unterstützte die Verleihung der „Rose für Rösrath“ mit einer Summe von 500 Euro. Beide Rosenträgerinnen erhielten einen Scheck in Höhe von jeweils 250 Euro. „Das Geld kann und soll die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden nicht aufwiegen, aber als symbolische Geste noch einmal unterstreichen, wie wichtig Ihr Engagement ist“, so Dr. Jürgen Rembold. Die jeweilige Spende wird von den Rosenträgerinnen weitergegeben und kommt den Organisationen zu Gute, in denen sie sich engagieren.
Die Schlosspartie auf Schloss Eulenbroich ist aus dem einstigen Rosenfest hervorgegangen. Mitbegründerin war Heidi Meurer, die bis heute bei der Verleihung der „Rose für Rösrath“ mitwirkt und dabei eng mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten, Elke Günzel, zusammenarbeitet. „Für die Geehrten ist es meist eine Selbstverständlichkeit, sich ehrenamtlich einzubringen. Für uns hingegen ist dieser Einsatz keineswegs selbstverständlich und hat deswegen Dank und Anerkennung verdient“, sind sich Heidi Meurer und Elke Günzel einig. Sie bedankten sich darüber hinaus bei Schlossmanagerin Lisa-Ann Wittkopf von der Schloss Eulenbroich gGmbH für ihre fortwährende Unterstützung. Auch das Team von „Garten begeistert“ hat die Veranstaltung erneut unterstützt und die Rosenstöcke gestiftet.
2005: Dagmar Happ
Ausgezeichnet als Frau im Hintergrund, die durch ihre Aufgaben als Beraterin, Organisatorin, Rückenfreihalterin und Managerin überzeugt.
2006: Monika Kampmann
Ausgezeichnet für ihren Beitrag zum Erhalt der kölschen Sprache mit Workshops, Liedern, Kinder- und Jugendarbeit (Weitergabe alten und neuen Liedguts).
2007: Ingeborg Schmidt
Ausgezeichnet für ihren Einsatz für das Deutsche Rote Kreuz.
2008: Jutta Renner
Ausgezeichnet für ihr Engagement bei Jugendfreizeiten und im Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde.
2009: Margret Reusch
Ausgezeichnet für ihre Arbeit für Amnesty international.
2010: Ingrid Ittel-Fernau (verstorben)
Ausgezeichnet für ihre Kulturarbeit und den Erhalt der kölschen Sprache mit Workshops, Liedern, Kinder- und Jugendarbeit.
2011: Heidi Meurer
Ausgezeichnet für ihr vielfältiges Engagement. Sie war unter anderem federführend in der Organisation des Rosenfestes.
2012: Margit Timmel und Helga Nurna (beide bereits verstorben)
Ausgezeichnet für ihren Einsatz für das Kinderdreigestirn (u.a. Kostüme nähen)
2013: Silvia Kulike
Ausgezeichnet für ihren langjährigen Einsatz für den Kinderschutzbund.
2014: Helmi Hütten
Ausgezeichnet für ihr vielfältiges Engagement. Sie besucht z.B. bettlägerige Senioren im Wöllner-Stift, ist Mitglied im katholischen Pfarrgemeinderat, bepflanzt und pflegt Beete im Zentrum von Hoffnungsthal.
2015: Inge Medenus
Als „Wohltäterin im Hintergrund“ hat sie sich in vielfältiger Weise verdient gemacht: Sie war unter anderem Mitgründerin der Bürgerstiftung Rösrath.
2016: Helga Pleuger
Als „Wohltäterin im Hintergrund“ hat sie sich für die Tafel in Rösrath verdient gemacht.
2017: Claudia Schmidt Herterich
Sie ist seit 2008 Vorsitzende des Beirates für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Stadt Rösrath.
2018: Margaret de Fraiteur und Christa Trué (verstorben)
Christa Trué war Mitglied des Städtepartnerschaftskomitees und unterstützte viele Jahre bei Veranstaltungen und war außerdem federführend für das Partnerschaftsjournal zuständig.
Margaret de Fraiteur ist die Vorsitzende des Comité de Jumelage (Städtepartnerschaftskomitee) Pays de Gaillie. Sie setzt sich herausragend für die die Beziehung zwischen Rösrath und dem Pays de Gaillie ein.
2019: Christiane Schiffer
Zunächst engagierte sich Christiane Schiffer im Kinderschutzbund, übernahm in der Kirchengemeinde St. Servatius den Kommunionsunterricht und gründete schließlich einen Seniorenkreis, der sich 14-tägig zur gemeinsamen Freizeitgestaltung trifft.
2021: Leonore Sünner und Gabriele Reicherts
Leonore Sünner war seit der ersten Stunde im Bereich der Flüchtlingshilfe engagiert. Viele Jahre hat sie sich aktiv ins Stadtleben eingebracht.
Gabriele Reicherts ist seit vielen Jahren im Gemeindeleben aktiv, zunächst im Kinder- und Jugendbereich, 2005 Gründerin des Kunstvereins „Künstler in Rösrath“ (K.i.R.).
2022: Roswitha Dornenberg
Im Jahr 2014 war sie Mitbegründerin des „Lotsenpunktes“, gegründet von der Caritas, einer Anlaufstelle für Menschen, die in eine besonders schwere Notlage geraten sind.
2023: Marlene Albach
Marlene Albach ist seit 20 Jahren mit viel Herzblut als ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin aktiv. Voller Elan und Motivation bringt sie sich in das Vereinsleben ein.
2024: Gisela Ern (verstorben) und Hedy Schütz
Gisela Ern leitete fast drei Jahrzehnte die „Eine-Welt-Gruppe“, in der sie sich mit ihren Mitstreitern für einen fairen Handel einsetzte.
Hedy Schütz bietet seit vielen Jahren Entdeckungstouren durch Forsbach im Rahmen der „Rösrather Stadtverführungen“ an. Darüber hinaus engagiert sie sich im Seniorenbeirat und setzt sich für die Belange älterer Menschen ein.