direkt zum Inhalt springen direkt zur Hauptnavigation

Kunstwerk wieder auf Hochglanz

Kunstwerk wieder auf Hochglanz

Vandalismus schadete „Chaos und Ordnung“

Die Künstlerin sah es eher gelassen, doch die Stadt wollte sich nicht damit abfinden. Seit 27 Jahren steht die Metallskulptur „Chaos und Ordnung“ von Gertrud Scheffler im Park an der Sülz hinter dem historischen Rathaus in Hoffnungsthal. Zwei Metallplatten: eine künstlich mit Rost gealtert, die Rückseite aus hoch glänzendem Edelstahl, beide durch einen Felsstein in einem künstlerisch gestalteten Durchbruch symbolisch „beschädigt“. „So wird aus einer vorgegebenen Ordnung ein Chaos“, erklärt die in Rösrath lebende Künstlerin ihr Werk, ein Geschenk an die Stadt.

Nicht nur der Zahn der Zeit nagte an der „zerstörten Ordnung“, sondern Unbekannte hatten sie mit hässlichen Farben beschmiert. Dem Vorsitzenden des Kulturausschusses, Marc Schönberger, war dieser Zustand schon lange ein Dorn im Auge und er suchte den Kontakt zur Künstlerin. Sie willigte ein, die Skulptur zu renovieren.

Fachbereichsleiterin Elke Günzel, auch zuständig für Kulturangelegenheiten in der Stadt, organisierte hauseigene Fachkräfte. Und so machten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung an die mühevolle Arbeit, Schmutz und Farben zu entfernen. Mit Erfolg. Im Weiteren soll „Chaos und Ordnung“ mit einer schützenden Schicht überzogen werden, sodass es auch künftig ein künstlerischer Hingucker im Park bleiben wird. Zur Vorstellung der auf Hochglanz gebrachten Skulptur hatte Bürgermeister Marcus Mombauer die Künstlerin eingeladen und dankte ihr nochmal im Namen der Stadt recht herzlich für diese Schenkung. „Mit der Renovierung hat die Ordnung am Kunstwerk wieder Oberhand“, bemerkt er schmunzelnd. Eine neu angebrachte Plakette am Metall-Objekt weist auf die Schenkung hin.

Auch soll das Werk in den Katalog „Rösrath wird zur Galerie“ des Vereins „Kulturraum Rösrath“ aufgenommen werden, in dem schon über 100 Kunstwerke in Rösrath reich bebildert erfasst sind, versprach Marc Schönberger.

Gertrud Scheffler, in den 1980er Jahren Mitglied des Arbeitskreis der Künstler in Bergisch Gladbach, übernahm damals die schöne Aufgabe, ein Außen-Kunst-Projekt zu entwerfen. Dabei beteiligte sie eine Gruppe Jugendlicher einer Bergisch Gladbacher Jugendwerkstatt, mit der sie Ideen entwickelte und Modelle in Gips entwarf. Schweißer schnitten die Stahlplatten zurecht und ein dicker Stein aus einem bergischen Steinbruch wurde in die Öffnung platziert. So stand „Chaos und Ordnung“ einige Jahre in Bergisch Gladbach vor der Villa Zanders bis es seinen Platz hinter dem Rathaus von Rösrath fand.

Noch in den Kriegsjahren geboren, besuchte Gertrud Scheffler in den 1950er Jahren die Werkschule Köln. „Aus lauter Lust am Malen“, wie sie lachend betont. Und das ist bis heute so geblieben. Sie lebte unter anderem in Paris, Zürich, Saarbrücken und Ratzeburg, um ihre künstlerischen Ambitionen auszuleben und zu entwickeln. Seit rund 30 Jahren allerdings ist sie dem Bergischen Land treu geblieben und hat sich ganz der Malerei hingegeben. Stets hatte sie ein großes Zimmer ihrer Wohnung zum Atelier gemacht. „Ich brauche die häusliche Atmosphäre zum Arbeiten“, erklärt sie. Seit 1982 malt sie beeindruckende „Räume“, die, gespickt mit verschobenen Perspektiven und Spiegelungen, auch stets ein besonderes Raumgefühl vermitteln. Ihre Werke aus Öl auf Leinwand finden inzwischen auf internationalen Ausstellungen Beachtung.

Foto: Kurps

BU

Es war Teamarbeit, dem Kunstwerk zu neuem Glanz zu verhelfen. V.l.: Marc Schönberger, Gertrud Scheffler, Elke Günzel, Bürgermeister Marcus Mombauer

Zurück zur Übersicht