direkt zum Inhalt springen direkt zur Hauptnavigation

KennenLernenUmwelt in Berlin gewürdigt

KennenLernenUmwelt in Berlin gewürdigt

Seit über zehn Jahren besteht das Projekt KennenLernenUmwelt (KLU), das die Städte Lohmar, Overath, Rösrath und Troisdorf in interkommunaler Kooperation entwickelt haben. Seitdem haben an den vier außerschulischen Lernstandorten des Projektes, der Naturschule Aggerbogen in Lohmar, der Archäologiewerkstatt Gut Eichthal in Overath, der Musik-, Tanz- und Theaterwerkstatt Schloss Eulenbroich in Rösrath und der Literatur- und Kunstwerkstatt im Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf, fast vierhundert Schulklassen pro Jahr kulturelle Bildungsangebote wahrgenommen. Sie haben das Leben der Bienen erforscht, sind auf „Mammutjagd“ gegangen, haben sich auf die Suche nach dem Schall gemacht, Rhythmusspiele erfunden, Wasserlandschaften gestaltet oder eigene Comic-Strips erfunden.

Nun wurde das Projekt beim Wettbewerb „Kinder zum Olymp“, den die Kulturstiftung der Länder ausschreibt und der Kulturbildung durch die Zusammenarbeit von Schulen und Kultur würdigt, als eines von drei Projekten bundesweit für den Zukunftspreis „Der Olymp“ nominiert. Mit der Nominierung war die Einladung zur Preisverleihung im Beisein des Schirmherrn, Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, am 10.7.2018 in Berlin verbunden. Auch wenn der Hauptpreis an die Stiftung Brandenburger Tor aus Berlin ging, so betrachten die vier KLU-Kommunen es als großartigen Erfolg, sich im Wettbewerb mit 350 Anmeldungen und 174 Endrundenteilnehmern durchgesetzt zu haben. Sie gehörten mit ihrem Beitrag „Erleben, Forschen und Gestalten – Unterwegs im KLU-Land“ zu den sechs Finalisten für die beiden Preiskategorien. Dieser Erfolg belohnt das Engagement der Kommunen für Kulturelle Bildung, das auch in finanziell schwierigen Zeiten aufrecht erhalten wurde. Er bescheinigt den KLU-Standorten eine hervorragende Arbeit.

Bei der Preisverleihung, laut Kulturstiftung ein „Gipfeltreffen ausgezeichneter Kulturbildung“, überreichte Prof. Dr. Frank Druffner, stellv. Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, die Urkunde für die Nominierung an die Vertreterinnen und Vertreter der Städte, darunter Bürgermeister Klaus Werner Jablonski aus Troisdorf, Bürgermeister Marcus Mombauer aus Rösrath und die Ersten Beigeordneten Peter Madel aus Lohmar und Bernd Sassenhof aus Overath. Zur Auszeichnung gehört auch ein Preisgeld von 1000 Euro für alle Nominierten. Das Votum der Jury:

„Im Verbund von vier Kommunen und drei Kultureinrichtungen sowie einer Naturschule wurde eine zuverlässige Bildungsinfrastruktur geschaffen, die ein dauerhaftes kulturelles Bildungsangebot bereithält. Dieses ermöglicht fast 400 Schulklassen pro Schuljahr ein passgenaues, lehrplanorientiertes außerschulisches Bildungserlebnis, zu dem neben den zwei- bis dreistündigen Workshops Ferienaktionen Projektwochen und Lehrerfortbildungen zählen. Die in einem äußerst übersichtlich und gut gestalteten Katalog angeordneten über 80 Angebote sind kostengünstig und die jeweiligen Fahrten sogar kostenfrei. KLU (KennenLernenUmwelt) zeigt wie durch kluge Vernetzung und Management ohne eine große Kulturinstitution außerschulische kulturelle Bildung fester Bestandteil der Schulkultur aller Grundschulen in einer Region werden kann. Bei allen Angeboten werden entdeckendes Lernen, Erkunden und Experimentieren groß geschrieben. All dies führt sicher dazu, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler einen besonderen Bezug zu ihrer Region entwickeln.“

Den Wettbewerbsbeitrag „Erleben, Forschen, Gestalten – Unterwegs im KLU-Land“ hatte die Troisdorfer Projektkoordinatorin Beate von Berg gemeinsam mit den Standortleitungen Dr. Manuela Giannetti (Naturschule), Lisa-Ann Borgmann (Schloss Eulenbroich) und Stefanie Rauscher (Burg Wissem) verfasst und mit Bernd Sassenhof bei der Preisverleihung präsentiert.

Seit 2004 schreibt die Kulturstiftung der Länder im Rahmen ihrer Bildungsinitiative „Kinder zum Olymp“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten den deutschlandweiten Wettbewerb aus, gefördert von der Deutsche Bank Stiftung. Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zeigte sich von allen Beiträgen des diesjährigen Wettbewerbs sehr beeindruckt und hob in seiner Ansprache hervor, durch den Zugang zu Kultur „wird jedes Leben reicher, tiefer und schöner.[…] Ich danke allen, die sich immer wieder so unendlich viel Mühe geben, Kindern den Weg zum Olymp [der Kultur] zu erschließen.“

„Kinder zum Olymp“ ist das Herzstück der Bildungsinitiative, die 2003 von der Kulturstiftung der Länder mit dem Ziel gestartet wurde, Kinder und Jugendliche aktiv mit Kunst und Kultur in Kontakt zu bringen. Die Initiative legt ihren Fokus auf die Kooperation von Kultur und Schule. Sie ist als eine Reihe von Aktivitäten konzipiert, mit dem verbindenden Ziel, ästhetisch-kulturelle Bildung für alle Kinder zugänglich zu machen.

KennenLernenUmwelt wurde im Rahmen der Regionale 2010 von den Städten Lohmar, Overath, Rösrath und Troisdorf entwickelt. Ein bedeutender Standort in jeder Kommune wurde zum außerschulischen Lernort aus- und umgebaut und so eine Bildungsinfrastruktur über kommunale und über Kreisgrenzen hinweg geschaffen. Alle vier Standorte erarbeiten ein gemeinsames, inhaltlich und didaktisch abgestimmtes Bildungsprogramm.

War das Programm anfänglich nur für Grundschulen gedacht, so wurde es im Laufe der letzten zehn Jahre kontinuierlich ausgebaut. Mittlerweile profitieren auch die weiterführenden Schulen vom Angebot und für die Offenen Ganztagsschulen wurde eigens ein Ferienprogramm konzipiert. KennenLernenUmwelt ermöglicht den Kommunen außerdem die Teilnahme an den Landesprogrammen „Kulturrucksack“ und „Kulturstrolche“, wodurch seit 2012 jährlich mehr als 50.000 Euro an Fördermitteln für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen eingeworben werden konnten.

Nach der zweimaligen Prämierung im NRW-Landeswettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für Kulturelle Bildung“ bescheinigt die Nominierung für den „Olymp“ dem Projekt nun auch auf Bundesebene, einen beispielhaften Beitrag zur Kulturbildung zu leisten.

Zurück zur Übersicht